Warum sollten Nikotinpflaster dauerhaft über 24 Stunden geklebt werden?

Kategorie: Therapieablauf

Nikotin hat eine sehr kurze biologische Halbwertszeit (ca. eine Stunde). Die spezifische Immunantwort benötigt jedoch zur Erkennung und Beseitigung der freigesetzten Virusbestandteile eher mehrere Tage. Eine Unterbrechung oder Beendigung der Nikotinpflaster-Anwendung vor Abschluss der Immunantwort führt dazu, dass sich die frei gewordenen Viruspartikel/Spike-Proteine wieder an die nAChRs binden, statt vom Immunsystem eliminiert zu werden. Da auch Immunzellen sehr viele nAChRs für ihre Funktion benötigen, kann deren Blockade die Immunantwort stark verzögern, weswegen der zeitliche Verlauf nicht vorhersagbar ist. So könnte aus der Kombination der verzögerten Immunantwort und der stundenweise unterbrochenen Anwendung ein Ping-Pong-Effekt zwischen gebundenen und freien Viruspartikeln entstehen, der deren effektive Beseitigung verhindert. Wegen der erwähnten Halbwertszeit von Nikotin ist ein kurzes Entfernen des Pflasters
(z. B. beim Duschen) allerdings unproblematisch.

2 Kommentare zu „Warum sollten Nikotinpflaster dauerhaft über 24 Stunden geklebt werden?“

  1. mir wurde von meinem Arzt 1/8 des Pflaster für 2 Stunden am Tag empfohlen, langsam bin ich auf 1/4 für 3 Stunden am Tag umgestiegen und nach 7 Tage eine Pause von 5 Tagen eingelegt…so klebe ich schon 9 Monate lang ohne Erfolg..die ganze Vorgehensweise ist wohl falsch…Wann und wie lange muss man kleben ohne Pausen einzuhalten ?

    1. Grundsätzlich sollte man das Pflaster 24/7 kleben und eine individuelle Dosis (z. B. 7mg/24h) sukzessive erreichen, die man dann für eine längere Zeit ohne Pause bis zu einer deutlich spürbaren Besserung kleben sollte. Für eine Pause/Beendigung sollte die Dosis sehr langsam reduziert werden.

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