Warum hält die positive Wirkung oftmals auch nach mehreren Kleberunden
nicht vollständig an?

Kategorie: Therapieablauf

Unser Körper hat etwa 10 Billionen Zellen, davon ist jede mit teilweise bis zu 12.000 Azetylcholinrezeptoren ausgestattet, von denen wiederum jeder einzelne blockiert sein könnte. Der Hypothese folgend stabilisiert sich das cholinerge System (oft noch mit Unterstützung von Nikotin) nach einer initialen Befreiung einiger Rezeptoren vorerst wieder. Der Weg bis zum vollkommen selbstständigen Funktionieren des Systems ist jedoch individuell und kann je nach Blockierungsgrad auch lang sein. Dies gilt insbesondere, weil die einzelnen Azetylcholinrezeptoren dem Blutfluss – demnach auch der Nikotinzufuhr – nicht in gleichem Maße offen stehen. Das wiederum liegt an den unterschiedlichen pharmakokinetischen Kompartimenten, bei denen es durch unterschiedliche Durchblutung und Löslichkeit der Substanz zu unterschiedlichen Konzentrationen des Nikotins über einen gewissen Zeitraum kommt. Außerdem haben die Rezeptoren im nicht stimulierten Zustand „versteckte“ Bindungsstellen, die erst im Rahmen der Stimulation freigelegt werden. Da auch diese von der Blockade erfasst sein könnten, kann es mehrere Runden erfordern, um eine gänzliche Befreiung der Rezeptoren vom Spikeprotein zu erreichen. Schließlich ist das cholinerge System ein äußerst fein justiertes System, welches buchstäblich jede Zelle innerviert. Nach zum Teil jahrelanger Blockade der Rezeptoren mit kompensatorischer Überproduktion von Azetylcholin kann die Wiedereinrichtung einer intakten Funktion selbst nach Befreiung vom Spikeprotein ein eher langandauernder Prozess sein.

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